44. Reisetag, Mittwoch 10.4.2013 Singapur
Nach einem ruhigen Seetag erreichen wir gegen 10:00 Uhr unseren südlichsten Punkt der Reise, 1 Grad nördlich des Äquators, den Stadtstaat Singapur.
Weit vor den verschiedenen Frachthäfen von Singapur liegen hunderte von Frachtschiffen vor Anker und warten auf einen Liegeplatz um ihre Fracht zu löschen und Neue aufzunehmen. Der Warenumschlag hier muss riesig sein.
Doris und ich sind heute zum dritten Mal in Singapur, allerdings zum ersten Mal mit dem Schiff. Da wir die Stadt also schon ganz gut kennen, brauchen wir die 2 Tage, die wir hier am neuen Kreuzfahrerterminal liegen, mit Besichtigungen nicht ganz so vollpacken und können die Sache ruhig angehen..
Mit Bus und Metro geht es zunächst zu einer Attraktion, die wir auch deshalb noch nicht kennen, weil sie relativ neu ist – der Singapur Flyer, mit seinen 165 Metern das größte Riesenrad der Welt.
Die Fahrt kostet 33 Singapur-Dollar pro Person, das sind etwa 20 Euro und dauert 30 Minuten. Die Fahrt ist eigentlich gar nicht so spektakulär, da die klimatisierten Gondeln sehr groß sind, mit Plätzen für 8 Personen und noch genügend Platz, dass man umherlaufen kann. Man fühlt sich eher wie in einem Flugzeug und das Kribbeln im Bauch ist geringer, als wen man in einer kleinen und leicht schwingenden Gondel sitzt. Trotzdem ist der Ausblick natürlich grandios.
Weiter geht es mit der Metro zur Bugis Street. In der Bahn ziehen wir sofort eine Jacke über, denn die Klimaanlage bläst einem polare Kälte entgegen. Hier in der Bugis Street gibt es einen riesigen Markt mit Klamotten, Uhren Souvenirs und Essmöglichkeiten. Wir kaufen uns jeder eine billige Uhr mit knallbunten Plastikarmbändern Doris eine für 5 Singapur $(= 3 Euro= und ich eine für 10 Singapur $ (= 6 Euro).
Ehe man sich’s versieht fängt es an dunkel zu werden und wir fahren zurück aufs Schiff,
45. Reisetag, Donnerstag 11.4.2013 Singapur
Heute stehen ein Besuch der Chinatown und ein Bummel am Singapur River auf dem Programm.
In Chinatown bleiben wir etwas zu lange vor einem Geschäft stehen, wo man sich Anzüge, Hosen und Hemden schneidern lassen kann. Wir werden also von einem der zum Geschäft gehörenden verkaufstüchtigen Schneider eingefangen. Da Doris ernsthaft daran interessiert ist, sich einige leichte Sommerhosen schneidern zu lassen, sucht sie sich aus den unzähligen Stoffmustern 3 Stück aus und lässt sich vermessen. Die Hosen sollen dann nach Deutschland geschickt werden. Das Projekt scheitert dann allerdings an den Preisvorstellungen des Schneiders. Komplettpreis wäre 700 Singapur $, da sind 440 Euro, also etwa 140 Euro pro Hose. Uns ist klar, dass man auch durch zähe Verhandlungen nicht auf einen Preis von vielleicht 40-70 Euro pro Hose kommen kann. Mann macht uns noch ein Angebot von 400 Euro, schlägt vor, billigere Stoffe zu nehmen, aber wir wollen nicht mehr. Wir fragen uns auch, wie ist das mit dem Zoll, wenn man sich Ware schicken lässt? Und kann man dem Schneider wirklich trauen, dass er die Sachen schickt, schließlich ist Vorauszahlung angesagt? Wie hoch würden die Versandkosten sein und wer trägt sie?
Wir verlassen also unbehost Chinatown. Chinatown ist seit unseren letzten Besuchen in Singapur moderner und übersichtlicher geworden. Der alte morbide Charme ist verschwunden
Auf unserem Fußmarsch zum Singapur River können wir die Architektur der Wolkenkratzer und Hochhäuser bestaunen. Die Architekten haben sich wirklich etwas einfallen lassen, damit der Anblick der Hotels, Büro- und Appartementgebäude nie langweilig wird.
Die Promenade am Singapur River ist in den letzten Jahren ebenfalls modernisiert worden. Die urigen Kneipen und kleinen Restaurants sind verschwunden und stattdessen findet man große vornehme Gourmettempel mit großen Terrassen am Flussufer, wo man an weiß gedeckten Tischen dinieren kann.
Kaputt von dem warmen und schwülen Wetter kommen wir zurück auf das Schiff und am frühen Abend legen wir ab.
46. Reisetag, Freitag 12.4.2013 Port Kelung/Malaysia
Am Morgen erreichen wir den Hafen von Port Kelung. Er befindet sich an der Westküste der Halbinsel Malakka in einer Flussmündung. Dort wo wir anlanden gibt es außer dem Kreuzfahrerterminal aber auch gar nichts, kein Haus, kein Geschäft, kein Yachthafen, keine Fischerboote. Port Kelung dient den Kreuzfahrern auch lediglich als Brückenkopf für Kuala Lumpur. Wir haben keine Stadtrundfahrt Kuala Lumpur gebucht. Man könnte aber auch auf eigene Faust in die Hauptstadt gelangen, indem man sich mit dem Taxi zum Bahnhof bringen lässt und von dort mit der Eisenbahn nach KL (so kürzen die Malaysier gerne Kuala Lumpur ab) fährt, Hin- und zurück wäre man ca. 3 Stunden unterwegs, hätte also für die Stadt noch genügend Zeit, könnte das höchste Gebäude der Welt besichtigen, Parks und Moschen besuchen und einfach die Stadt auf sich wirken lassen können. Aber wir sind mittlerweile irgendwie nicht mehr Aufnahmefähig, wahrscheinlich touristisch übersättigt und lassen uns durch Superlative nicht mehr so richtig beeindrucken. Also lautet der Beschluss: „Wir unternehmen heute nichts“
Im Hafengebäude gibt es WiFi, allerdings muss man sehr viel Geduld mitbringen, weil die Bits und Bytes nur einzeln und wahrscheinlich wegen der Hitze nur langsam und wiederwillig durch das World Wide Web trödeln.
Immerhin können wir in Flussufernähe im Wasser ein kleines Krokodil entdecken, sodass wir touristisch dann doch nicht ganz leer ausgegangen sind.
47. Reisetag, Samstag 14.4.2013 Langkawi/Malaysia
Langkawi ist eine Insel des Langkawi Archipels, welches westlich der Halbinsel Malakka liegt und aus knapp 100 Eilanden besteht.
Wir kommen am späten Vormittag an und gleich nach dem Mittagessen nehmen wir zusammen mit 2 anderen Ehepaaren ein Wassertaxi, das uns zu einer kleinen Inseln mit einem Sandstrand bringen soll. Das Unternehmen droht zu scheitern, da wir nicht genügend malaysische Ringgit haben und der Taximann unsere Dollars nicht annehmen will. Doris (sie führt die Reisekasse) will deshalb zurück zum Schiff laufen, weil dort ein Geldwechsler seinen Stand aufgebaut hat. Aber der Taximann ist Kavalier und fährt Doris mit seinem Moped zum Schiff und bringt sie mir auch heil und im Besitz genügender Ringgit-Geldscheinen wieder zurück. Nun geht es mit dem Wassertaxis in rasanter Fahrt zu drei verschiedenen benachbarten Inseln, wo wir vom Boot aus jeweils den Strand begutachten können, um uns dann für einen zu entscheiden. Unsere Wahl fällt auf eine Insel, wo es in Strandnähe noch ein paar Holzhütten gibt und am Strand sich nur ganz wenige einheimische Badegäste tummeln. Gleich hinter dem Strand beginnt der Wald, sodass man auch prima Schatten finden kann. Kurzum ein Traumstand wie aus dem Bilderbuch.
Kaum haben wir unsere Badetücher ausgebreitet, entdecken wir am Waldrand zwei Affen. Ich werfe dem einen eine Scheibe Brot hin, er frisst sie im wahrsten Sinne des Wortes mit einer affenartigen Geschwindigkeit und stürmt dann sofort zu meiner Badetasche, die am Boden steht und sucht darin nach weiteren Leckereien. Es ist nicht ganz leicht, ihn zu verscheuchen, er faucht und zeigt mir die Zähne, aber da letztendlich der Affe mehr Angst hat als ich, zieht er wieder ab in Richtung Wald und beobachtet uns aus sicherer Entfernung. Wir gehen baden, wobei immer einer bei unserem mitgebrachten Badesachen, Taschen, Kameras, Sonnenbrillen etc. bleibt, damit die Affen sie nicht stehlen.
Nach dem Affenabenteuer bekommt die Frau von einem der beiden mit uns gefahrenen Ehepaare Zweifel, ob uns das Wassertaxi, wie vereinbart um 16:00 Uhr auch wieder abholt, da wir ja die Rückfahrt auch schon bezahlen mussten. Doris und ich überprüfen deshalb die Bereitschaft unsere Handys und das Vorhandensein eines Funknetzes, um das Schiff anrufen zu können, falls wir, versetzt vom Taximann, allein auf der Insel zurückbleiben würden.
Nun stand dem Badevergnügen endgültig nichts mehr im Weg. Das Wasser ist herrlich, nicht zu warm und vor allem nicht zu kalt, es gibt keine Steine oder sonstiges Ungemach.
Doch nach einer guten Stunde kommen plötzlich nach und nach etwa 10 Wassertaxis an, vollgepackt mit Gästen der MS Amadea, die nun in Kompaniestärke (etwa 100 Leute) lautstark den Strand bevölkern. Die organisierten Ausflüge hatten unseren „Traumstand“, der nun keiner mehr war, ebenfalls zum Ziel.
Unser Wassertaxi holt uns relativ pünktlich wieder ab und fährt noch einen kleinen Umweg in die Nähe einer weiteren kleinen Insel. Hier können wir ein gutes Dutzend Adler beobachten, Sea Eagles und Mountain Eagles, wie uns der Bootführer erklärt. Er wirft noch einige Fleischbrocken ins Wasser, die sich die Greifvögel natürlich holen, sodass wir sie ganz aus der Nähe beobachten können.
Rundherum also ein schöner Tag, wenn ich nicht vor lauter Affen vergessen hätte, mich mit dem mitgebrachten Sonnenschutz (Lichtfaktor 50) einzureiben. Ich habe zwar nicht in der Sonne gelegen, sondern nur im Schatten, habe aber beim Baden genug Sonne abbekommen, so dass ich nun zu den Rothäuten zähle und ich in der kommende Nacht eigentlich besser im Stehen geschlafen hätte.
48. Reisetag, Sonntag 15.4.2013 Sabang/Indonesien
Sabang ist ein Hafenstädtchen auf der indonesischen Insel We, die vor dem nördlichen Zipfel von Sumatra gelegen ist. Hier gibt es einige Tauchschulen, aber das ist touristisch schon alles.
Der halbe Ort ist auf den Beinen und erwartet uns um 12 Uhr an der Pier. Auch heute steht wieder Strandbesuch auf dem Programm. Ich bleibe aber lieber auf dem Schiff und meide die Sonne wie ein Vampir. Am Nachmittag bewölkt sich der Himmel sehr stark, sodass ich es wage, an Land zugehen. Doris ist gerade vom Baden zurück. Sie berichtet, dass der Strand nicht sehr schön war, teilweise schmutzig, das Wasser aber in Ordnung war.
Rund um das Schiff wurden Verkaufsstände aufgebaut, es gibt Taxis, Rikschas, Mopedverleih und jede Menge Einheimische sind gekommen, weil sie das Schiff und die hellhäutigen Menschen ansehen wollen. Wir spazieren durch den Ort, kaufen einige Bananen ein, verschenken unsere Lindt Schokoladenhasen, die wir zu Ostern vom Phoenix-Osterhasen bekommen hatten, fotografieren Menschen, weil sie uns dazu auffordern und kehren irgendwann wieder zurück zum Schiff.
Nachdem wir am frühen Abend abgelegt haben erleben wir endlich mal einen richtigen tropischen Regenschauer.
Vor uns liegen jetzt 2 Seetage, bis wir Colombo, die Hauptstadt von Sri Lanka erreichen werden.
49. Reisetag, Montag 16.4.2013 Seetag
Heute ist wieder Galaabend angesagt. Für uns gibt es deshalb wieder Schnitzel mit Kartoffelsalat auf der Kabine.
50. Reisetag, Dienstag 17.4.2013 Seetag
Um 11:30 ist bayerischer Frühschoppen am Pooldeck. Eine Weißwurst und warmer Leberkäse vor dem eigentlichen Mittagessen? Warum nicht. Heute Abend geht es ja wieder ins Fitnessstudio.
Für das Ehepaar Krüger, mit denen wir uns angefreundet haben ist es heute der letzte Abend. Sie und eine größerer Anzahl weiterer Gäste, gehen morgen in Colombo vom Schiff und fliegen nach Hause. Es sollen angeblich nur wenige neue Gäste einsteigen, sodass das Schiff wieder angenehm leer sein wird.
Morgen wird also bereits die zweite Etappe unserer Reise zu Ende gehen.
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